
Durch Stürze ziehen sich besonders ältere Patienten Frakturen zu. Man unterscheidet Unterarmfrakturen, hüftgelenknahe Frakturen, Humeruskopffrakturen (Oberarmkopffrakturen) und Tibiakopffrakturen (Schienbeinkopffrakturen) zu. Sie sind nicht selten mit Begleitverletzungen der Haut, der größeren Gefäße und Nerven sowie des Bandapparates verbunden.
Die Versorgung erfolgt aufgrund des Umfanges, der Vielfältigkeit der Schädigungen und des Allgemeinzustandes des Patienten durch eine interdisziplinäre Behandlung und ggf. Operation im Akutkrankenhaus.
Die am häufigsten auftretenden hüftgelenksnahen Frakturen stellen wegen der hohen Immobilisationsgefahr eine Bedrohung der Selbständigkeit der Patienten im Alltag dar. Die jährliche Zunahme der Verletzungshäufigkeit liegt bei ca. 3-5 %.
Bei Beschwerden wie Leistenschmerz, Beinverkürzung, Außendrehung des Beines wird die Diagnose durch das Röntgenbild gestellt.
Die typische Ursache der Oberarmkopffraktur ist der Sturz auf den gestreckten Arm.
Die Heilungsprognose ist alters- und verletzungsabhängig.
Sie nimmt bei mehreren Bruchstücken und bei
Gelenkbeteiligung deutlich ab.
Bei stabilen und nicht verschobenen Brüchen erfolgt eine
kurzfristige Gelenkruhigstellung, um einer Kapselschrumpfung
des Schultergelenkes entgegen zuwirken.
Unter wirksamer Schmerztherapie wird frühzeitig mit der krankengymnastischen Übungsbehandlung und Mobilisation begonnen.
Gelenknahe Schienbeinfrakturen, traumatisch bedingt, sind in
der Mehrzahl der Fälle mit Verletzungen des
Kapselbandapparates verbunden.
Klinische Untersuchungen und diagnostische Methoden wie
Röntgen, CT und MRT klären den Bruchverlauf, die Kapsel- und
Bandbeteiligung oder ob Gelenk- oder Verrenkungsbrüche
vorliegen.
Die Therapie wird sehr individuell und verletzungsbezogen
gestaltet. Nur stabile und nicht verschobene Brüche können
einer konservativen Behandlung, die neben der
Frakturruhigstellung und Lagerung eine angepasste
Bewegungstherapie und Belastungssteigerung umfasst,
zugeführt werden.

Die orthopädische Rehabilitation ist interdisziplinär und komplex angelegt. Sie umfasst alle Maßnahmen zur Verhütung, Minderung und Beseitigung von Behinderungen und Funktionseinschränkungen am Bewegungsapparat. Ziel ist, dem Betroffenen eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und im Arbeitsprozess zu sichern.
Die ärztliche Tätigkeit ist auf die Diagnostik, das Erkennen funktioneller und körperlicher Einschränkungen, die Festlegung und Anpassung therapeutischer Maßnahmen, deren Koordination und die Überwachung des Rehabilitationsverlaufes gerichtet.