Rheumatologie - Antirheumatika
Antirheumatika sind Medikamente zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen mit unterschiedlichen Wirkungsprinzipien. Es werden vier Medikamentengruppen unterschieden:
- Symptomatische Antiphlogistika sind Medikamente, die
schnell und wirksam sowohl den Schmerz als auch den
Entzündungsprozess bekämpfen. Dazu gehören die
nichtsteroidalen Antirheumatika, die mehrmals täglich oder
bedarfsweise verordnet werden. Neuere Medikamente wie die
so genannten COX-2-Hemmer haben bei ähnlicher Wirksamkeit
weniger Nebenwirkungen am Magen-Darm-Trakt.
- Steroidale Antirheumatika sind synthetisch
hergestellte Abkömmlinge der Nebennierenrindenhormone, die
ebenfalls eine starke schmerzlindernde und
entzündungshemmende Wirkung haben. In geringer Dosierung
über einen längeren Zeitraum gegeben, können sie die durch
den rheumatischen Entzündungsprozess hervorgerufene
Knochenzerstörung reduzieren.
- Langwirksame Antirheumatika (auch Basistherapeutika
genannt) sind in den Entstehungsprozess der Erkrankung
eingreifende Substanzen, die unterschiedlichen chemischen
Gruppen angehören. Dazu gehören Methotrexat (MTX),
Sulfasalazin, Malariapräparate und Goldsalze. Die Wirkung
setzt meist erst nach mehreren Wochen bis Monaten ein,
bleibt aber auch nach Therapieende längere Zeit erhalten.
- Biologika sind neuere Medikamente, die direkt in das fehlgesteuerte Immunsystem eingreifen, indem sie auf entzündungsfördernde Botenstoffe (z.B. Tumornekrosefaktor alpha) wirken. Sie greifen gezielt in den Entzündungsprozess ein und wirken oft schon nach wenigen Wochen.